Den Bau oder den Ankauf Ihrer Immobilie können Sie mit verschiedenen Darlehensarten finanzieren. Wesentliche Unterschiede sind dabei festgelegte oder flexible Zinsen, Auszahlungs- bzw. Tilgungszeit.
Planungssicherheit: Darlehen mit gebundenem Sollzins
Die beliebteste Darlehensart in Deutschland ist das Darlehen mit gebundenem Sollzinssatz. Hierbei werden die Zinsen für die Finanzierung über einen vereinbarten Zeitraum festgeschrieben. Damit steht die monatliche Darlehensrate bis zur vollständigen Rückzahlung oder zur Anschlussfinanzierung fest.
Neben dem herkömmlichen Annuitäten-Darlehen, das monatlich mit einer konstanten Rate abbezahlt wird, gibt es weitere Varianten. So ist das Volltilger-Darlehen am Ende der Laufzeit abbezahlt, was beim klassischen Annuitäten-Darlehen meist nicht der Fall ist.
Flexibilität: Variables Darlehen
Ein variables Darlehen gestattet es, das Darlehen jederzeit ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung vollständig zu tilgen. Die Zinsen werden alle drei Monate an das aktuelle Zinsniveau angepasst, also nicht über einen längeren Zeitraum hinweg festgelegt.
Die sogenannten (teil-)variablen Darlehen, so ein Flex-, Cap- oder Kombi-Darlehen, gestatten es häufig, von günstigen Baugeldzinsen zu profitieren. Zudem kann die Möglichkeit eingeräumt werden, das Darlehen jederzeit zu kündigen und flexible Sondertilgungen auszuführen. Diese Finanzierungsart eignet sich gut für die Kombination mit einem Festzins-Darlehen.
Planungssicherheit und Zins-Sicherung im Anschluss: Das Forward-Darlehen
Das Forward- oder Vorrats-Darlehen ist eine Form der Anschlussfinanzierung. Dabei wird der Darlehensbetrag erst nach einer bestimmten Vorlaufzeit ausgezahlt, der sogenannten Forward-Periode, die bis zu 66 Monate betragen kann. Es handelt sich um ein Annuitätendarlehen, bei dem die monatliche Rate über die gesamte Laufzeit konstant bleibt. Daher bietet das Forward-Darlehen die Möglichkeit, sich in Zeiten günstiger Zinsen diese auch für eine Anschlussfinanzierung zu sichern. Es handelt sich also um ein geeignetes Mittel, dem Risiko eines Zinsanstiegs zu begegnen.
Kosten: Bis zum Zeitpunkt der Bereitstellung fallen für das Forward-Darlehen weder monatliche Raten noch Bereitstellungszinsen an. Jedoch wird für die gesamte Dauer der Forward-Periode ein geringer Zinsaufschlag in Rechnung gestellt. Dieser amortisiert sich, sobald der Baufinanzierungszinssatz nach Auszahlung des Darlehens geringfügig ansteigt.
Wohn-Riester-Darlehen
Mit Wohn-Riester-Darlehen werden Bau oder Kauf einer selbst genutzten Wohnimmobilie staatlich gefördert.
KfW-Darlehen
Zusätzlich zu den klassischen Darlehensarten gibt es die Möglichkeit, Teilsummen des Gesamtbetrags aus speziellen Förderdarlehen zu schöpfen. Darunter fällt das Angebot der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Diese bietet Kredite zu günstigen Zinsen, mit denen einige tausend Euro an Zinskosten gespart werden können.
Flexibel und sicher: Baufinanzierungsdarlehen mit Bausparvertrag
In Kombination mit dem Darlehensvertrag kann ein Bausparvertrag abgeschlossen werden, der parallel verläuft. Für das Baudarlehen werden während der gesamten Laufzeit lediglich die Zinsen gezahlt, es wird nicht getilgt. Mit dem Bausparvertrag wird zugleich mit Hilfe staatlicher Förderung Eigenkapital angesammelt, das dann zur Tilgung des Baufinanzierungsdarlehens dient. Mit dieser Vorgehensweise können günstige Zinsen für später gesichert werden.
Konsumentenkredite
Ein Konsumentenkredit ermöglicht Investitionen im Bereich des Wohnens. Er eignet sich für die Finanzierung kleinerer Vorhaben wie Teilrenovierungen oder Modernisierungen bis 35.000 Euro bei Laufzeiten von 12 bis 84 Monaten. Sondertilgungen sind möglich.